Bericht der Wanderwoche in Slowenien

Ihre ursprüngliche Heimat näher bringen wollte Martina Zimmermann den Mitgliedern des Schwarzwaldvereins Betzweiler-Wälde und organisierte eine Wanderwoche für 12 Personen in Slowenien. Die Unterbringung für 6 Tage erfolgte in Ribno, einem kleinen Dorf in der Nähe von Bled. Bled ist ein touristischer Ort und beeindruckt durch den Bleder See, einem Schloss hoch auf einem Berg über dem See, seiner Geschichte und den für die Region berühmten Cremeschnitten. Der Ort liegt im nordwestlichen Teil Sloweniens, wenige Kilometer südlich der österreichischen Grenze.

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Der Bleder See mit Insel

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Cremeschnitte aus Bled

Am ersten Tag wurde nach der Anreise der See umrundet und Bekanntschaft mit den wunderbaren Cremeschnitten gemacht.

Vom Standort in Ribno aus wurden dann die verschiedenen Wander- und Besichtigungstouren unternommen. Die Gruppe wurde am nächsten Tag von einem Bekannten (Roman) von Martina Zimmermann auf eine 2 ½ stündige Wanderung mitgenommen, welche auf eine bewirtschaftete Hütte führte. Dort wurde die Gruppe herzlich durch den Hüttenwirt und Roman’s Frau empfangen. Wir waren froh die Hütte zu erreichen, nicht weil uns der Weg zu viel wurde, sondern weil uns unterwegs ein Gewitter überraschte. Von der Hütte fuhren wir zu dem Partisanenlazarett Franja, welches während dem zweiten Weltkrieg ein geheimes Lazarett war, versteckt in einer Schlucht. Hier wurden von den Partisanen in einfachen Holzhütten von 1943 bis 1945 verwundete Soldaten aller Nationalitäten behandelt. Die Schlucht und auch die Geschichte des Lazaretts waren sehr beeindruckend. Beendet wurde der Tag dann mit einem Fischessen in einem kleinen Ort in der Nähe der Schlucht.

Partisanenlazarett Franja

Partisanenlazarett Franja

Am nächsten Tag stand eine Erlebnisfahrt auf dem Programm. Zuerst wurde die Postojna Jama (Adelsberger Grotte) besucht. Dies ist die zweitgrößte für Touristen erschlossene Tropfsteinhöhle der Welt und UNESCO-Weltnaturerbe. Der für den Tourismus geöffnete Teil umfasst über 20 km und wird zum Teil mit einem Zug befahren. Die Höhle ist ein absolutes „Muss“ wenn man in Slowenien ist. Die Führung zu Fuß durch die Höhle dauert 1 ½ Std. auf 5 km Länge und man fühlt sich in einer absoluten Traumwelt.

Vor der Postojnska Jama

Vor der Postojnska Jama

Zurück an der Oberfläche ging unsere Erlebnistour weiter in das Trentatal. Hierzu mussten wir zwar viele Kilometer fahren, aber die Fahrt lohnte sich. Wir fuhren durch wunderschöne Gegenden und hatten stets smaragdgrüne, glasklare und türkisfarbene Flüsse und Bäche neben uns. Mitten im Triglav-Nationalpark (Trentatal) hielten wir an um uns den Fluss Soča, welcher uns mit seinem türkisfarbenen Wasser begeisterte, näher anzuschauen. Hierzu gingen wir über eine der vielen Stahlseil-Hängebrücken. Weiter ging es zur Soča-Quelle. Dazu fuhren wir weiter zur Hütte an der Soča-Quelle, von wo aus ein markierter Weg nach ca. 15 Gehminuten zur Quelle führt. Die Quelle liegt in einer Höhle in einem Berg am Ende der Schlucht. Der letzte Teil zur Höhle muss an der Felswand entlang, gesichert durch ein Drahtseil, geklettert werden.

Soca-Tal

Soca-Tal

Soca-Tal

Soca-Tal

Im Tal der Soca

Im Tal der Soca

Leider war es nicht allen unseren Teilnehmern vergönnt den Ursprung der Soča mit eigenen Augen zu sehen, da dieser Teil für manche etwas zu schwierig wurde und Trittsicherheit bzw. Schwindelfreiheit voraussetzte. Jedoch wurden an der Quelle so viele Fotos gemacht, dass jeder das Gefühl hatte dort gewesen zu sein. Da soviel Kletterei hungrig macht und es bereits Abend war wurde in der zünftigen Wanderhütte am Parkplatz der Quelle

Weg zur Soca-Quelle

Weg zur Soca-Quelle

eingekehrt und Bekanntschaft mit den slowenischen Nationalgerichten Szegediner Gulasch und Strukljl, gemacht. Die Rückfahrt nach Ribno erfolgte über den Vršičpass, dem höchsten Gebirgspass Sloweniens und beeindruckte durch seine Bergwelt im Sonnenuntergang.

Am nächsten Tag war eine alpine Tour angesagt. Los ging es am Ribcev Laz, einem See unterhalb des Vogels (1922 m) in den Julischen Alpen (Triglav Nationalpark). Unser Ziel war jedoch die Seilbahnstation des Vogels (1535 m). Hierzu hatten wir jedoch schweißtreibende 1000 Höhenmeter zu bewältigen. Entschädigt hierfür wurden wir allerdings durch eine grandiose Aussicht auf den See und die umliegende Bergwelt.

Bei der Bergstation

Bei der Bergstation

Den Abstieg machten wir uns etwas einfacher und fuhren mit der Seilbahn, so konnten wir nebenher nochmals die Aussicht genießen und unser Kräfte sparen, da wir noch weiter zum Wasserfall „Slap Sarica“ wandern wollten. Auch dieser Wasserfall ist sehr sehenswert. Der Rückweg zum Auto erfolgte dann am Ufer des Ribcev Laz entlang. Die ganze Tour hatte über 20 km Länge und insges. ca. 1300 Höhenmeter, so dass wir uns dann doch hungrig schnellstens ein Restaurant für das Abendessen suchten.

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Sarica-Wasserfall

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Gruppenbild am See

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Blick auf den See mit Tal

Frisch erholt ging es am nächsten Tag weiter mit einer Wanderung im Tal der Bistrica bei Mojstrana (Nationalpark Triklav), immer entlang des Flusses „Bistrica“. Die Wanderung führte über wunderschöne, teilweise schmale Waldwege und auch mit Flussüberquerungen und teilweise nassen Füssen zur bewirtschafteten Hütte „Aljažev Dom“ (1015 m). Von der Hütte aus hat man einen wunderschönen Blick auf die umliegenden Berge und Gipfel des Vrata-Tals und auf die Nordwand des höchsten Gipfels Sloweniens, dem Triglav (2.864 m). Unterwegs auf dem Rückweg bot sich ein Abstecher zu einem Wasserfall mit 52m Fallhöhe an (Peričnik), der dadurch begeisterte, dass er auf der Rückseite unter einem Felsvorsprung durchwandert werden konnte.

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Am nächsten Tag gingen wir es dann etwas gemütlicher an. Wir fuhren auf eine Anhöhe über der Vintgardschlucht und wanderten von dort aus in die Klamm. Die Klamm wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts als touristische Sehenswürdigkeit ausgebaut. Der Weg führt über Brücken, Holzstege und Galerien durch die beeindruckende Klamm. Zurück ging es über eine Alm ähnliche Hochebene mit wunderschönen Ausblicken zurück zum Auto und einem kleinen Ausflugslokal. Ein Schild mit der Aufschrift „Krem Schnitta“ und natürlich die Aussicht auf ein kühles Getränk, zog uns magisch in dieses Lokal. Die Enttäuschung war allerdings groß, als wir feststellen mussten, dass die Wirtin noch keine Cremeschnitten vorrätig hatte, aber bereits seit einer Stunde auf eine Lieferung warte. Da sie unsere Enttäuschung nicht mit ansehen konnte, wurde dem Lieferanten angerufen und dieser kam dann nach einer Stunde und hat uns mit den für diese Region bekannten Schnitten versorgt. Der Nachmittag war dann zur freien Verfügung , welchen die meisten dann am See verbrachten.

Bleder See ein letztes Mal

Bleder See ein letztes Mal

Vintgar-Schlucht

Vintgar-Schlucht

In der Vintgar-Schlucht

In der Vintgar-Schlucht

Wasserfall am Ende der Schlucht

Wasserfall am Ende der Schlucht

Am Freitag verließen wir dann die uns lieb gewonnene Umgebung und fuhren weiter Richtung Untersteiermark (Slowenien) in das Weinanbaugebiet „Zlati Gric„.

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Hier nahmen wir teil an einer Weinkellerbesichtigung und Weinverkostung. Es ist erstaunlich, mit wie wenig Wein man beschwingte Gefühle erreichen kann. Anschließend ging es dann gleich weiter zum Abendessen in einem nahegelegenen Restaurant, in welchem der Abend und auch die Wanderwoche beendet wurde.

Vor der Weinprobe

Vor der Weinprobe

Kellereibesichtigung

Kellereibesichtigung

Am nächsten Tag mussten wir leider wieder die Heimreise antreten. Es war eine wunderschöne Wanderwoche in Slowenien. 🙂

Vielen Dank an Martina, die uns diesen schönen Urlaub ermöglicht hat und uns die freundlichen Menschen und die vielfältige Natur Sloweniens näher gebracht hat. Vermutlich wird es für manchen nicht der letzte Urlaub in Slowenien gewesen sein.


Und hier nun noch ein paar Impressionen / Bilder:

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