Bericht von der Überraschungswanderung bei Alpirsbach
Bei überraschend gutem Wetter fanden sich 8 Wanderfreunde pünktlich um 10:35 Uhr an der VOBA in Betzweiler zur Abfahrt nach Alpirsbach ein.
Völlig überraschend sind dann in Alpirsbach noch 2 weitere Wanderfreunde dazu gestoßen, so das wir nunmehr zu zehnt vom Startpunkt am Alpirsbacher Bahnhof loswanderten. Doch halt; so schnell wurde heute nicht gewandert, denn zuerst zückte der heutige Wanderführer – Überraschung – einen Fragebogen aus dem Rucksack und stellte am Bahnhof auch gleich mal die ersten Fragen:
- was bedeutet „Cluniazenisch“ ? oder
- wann wurde das Alpirsbacher Kloster gegründet?
Insgesamt standen 9 Fragen auf dem Fragebogen und dem Sieger wurde ein Getränk auf Kosten des Wanderführers bei der Schlußeinkehr versprochen.
Aber dann ging’s tatsächlich auch los mit dem Wandern. Da es eine „Überraschungswanderung“ war, waren sehr viele der Mitwanderer bereits am Start sehr neugierig, wohin denn die Reise heute gehen würde? Aber da wurde erst einmal nichts verraten. Am Bahnhof wurden dann zunächst via der dortigen Fußgängerbrücke die Bahngleise überquert, um auf der anderen Schienenseite erst einmal leicht auf-, aber unmittelbar danach auch wieder leicht abzusteigen und in Richtung Stadtzentrum zu wandern. Durch den Klosterladen hindurch ging es dann direkt auf die Klosterkirche zu, in der heute Vormittag, für uns völlig überraschend, ein Orgel-Matinée aufgeführt wurde. Überraschenderweise stellte der Wanderführer aber schon wieder ein paar Fragen, wie zum Beispiel
- wann wurde die Alpirsbacher Klosterbräu – Brauerei gegründet? oder
- wie hieß diese Brauerei vorher? oder
- wann wurde der Ostweg des Schwarzwaldverein gegründet?
Überraschenderweise waren die richtigen Antworten bis zu diesem Zeitpunkt noch recht spärlich, aber das wurde dann später noch besser.
Oberhalb des Klosterparkes ging es dann weiter und plötzlich ging es überraschend in eine Einfahrt hinein, an deren Ende sich eine Treppe befand, die uns die ersten Schweißtropfen dieser Wanderung bescherten. Ein Etage höher ging es dann weiter die Burghalde hinauf und an deren Ende in den Wald hinein in Richtung Ehlenbogen. Immer wieder wurde gerätselt, wohin denn diese Wanderung heute führt, aber eigentlich nicht überraschenderweise gab es zu diesem frühen Zeitpunkt noch keine Antwort von den Wanderführern. Nach einigen Metern leicht bergauf auf dem geschotterten Waldweg ging es überraschend für alle plötzlich scharf nach links auf einen Trampelpfad in den Wald hinein und ab da in unzähligen Serpentinen steil aufwärts. Oben angekommen machten wir dann eine kurze Trinkpause (dieses mal ohne Fragen) und das erste Gruppenbild der Tages.
Die nächste Überraschung wartete aber schon, denn anstatt dem Weg weiter zu folgen, gingen wir schnurstracks durch den Wald, um aber nach wenigen Metern schon wieder auf einen geschotterten Waldweg zu stoßen, dem wir dann weiter folgten; ab jetzt waren wir auf dem Ostweg des Schwarzwaldverein mit der schwarz-roten Raute als Wegmarkierung. Im Verlaufe wurde dann aus diesem Schotterweg ein schöner Waldweg und es ging auf der 5. Etappe des Ostweges, der von Freudenstadt nach Alpirsbach führt, in Richtung Freudenstadt bzw. Schömberg. Das Rätselraten über das heutige Wanderziel ging weiter und als wir urplötzlich und völlig überraschend um ca. 90° den Ostweg wieder verließen und in den dichten Wald hinein liefen, wurden die Augen bei vielen Mitwanderen noch viel größer. Doch dieses Rätsel war recht schnell gelüftet, denn die Blassenbuchschutzhütte auf 727m war das erste Etappenziel heute, wo wir ein kurzes Vesper einnahmen. Und es riechte sehr gut an dem Platz, wo wir saßen; und zwar überraschend nach Orange? Nach kurzem hin- und her war aber auch dieses Rätsel schnell gelüftet: es waren die Schuppen der Tannen- oder Fichten- Zapfen, die hier überall herum lagen. Und noch eine Überraschung erlebten wir während des Vespers: es kam nämlich ein PkW mit Dortmunder Kennzeichen plötzlich den Waldweg (von der Eckte) hinauf zur Blassenbuchhütte gefahren. Als das Auto die Kreuzung vor der Hütte erreicht hatte, wendete es und fuhr so plötzlich, wie es gekommen war, wieder den Weg hinunter. Vielleicht hatte mal wieder ein Navi einen Autofahrer in die Irre geschickt? Wir wissen es nicht.
Nach der kleinen Stärkung, bei der natürlich wieder Fragen gestellt wurden, wie
- wie lange ist eigentlich der Ostweg? oder
- wo endet der Ostweg? und, last but not least
- auf welcher Etappe des Ostweges sind wir heute ein Stückchen gelaufen?
Nachdem dann (endlich) alle Fragen gestellt worden sind, konnte flugs die Auswertung gemacht und der Sieger ermittelt werden. So war zumindest der Plan, aber völlig überraschend haben sich 4 Mitwanderer mit identischer Punktzahl in ein Stechen manövriert. Da der Wanderführer aber keine weitere Frage vorbereitet hatte, wurde eine andere Lösung gefunden: und zwar kommen wir im weiteren Verlauf der Wanderung noch an einen Ort, an dem ein sogenannter „Geo-Cache“ versteckt ist. Wer diesen zuerst findet, ist der heutige Tagessieger. Und dann ging es auch schon weiter zur Eckte und von dort auf dem vielleicht längsten und schönsten Trampelpfad von Alpirsbach, dem Grenzweg zwischen Württemberg und Baden, gefühlt ewig lange entlang. Auf dem schmalen Pfad über Wurzeln und Steine waren aber auch immer wieder Aussichtspunkte, von denen aus man unter anderem die Burg Hohenzollern in der weiten Ferne erblicken konnte.
Nach etlichen Kilometern auf diesem wunderschönen Pfad kamen wir dann an eine weitere Schutzhütte und einen größeren Grenzstein am sogenannten Bettelmännle, um das sich zahlreiche Mythen und Sagen ranken. So konnte uns Jutta eine kleine Geschichte um dieses Männle erzählen, die noch kein anderer Mitwanderer gekannt hatte, als auch der Wanderführer wußte eine kleine Geschichte zu erzählen, die wiederum niemand der Wandergruppe kannte. In jedem Falle gibt in der Narrenzunft von Alpirsbach eine Gruppe mit diesem Namen „Bettelmännle“.
Ab jetzt ging es bergab. Die Wandergruppe wurde vor die Wahl gestellt, entweder sehr steil oder eben weniger steil abzusteigen – und sie entschied sich für die weniger steile. Das nächste Etappenziel hieß „Staufenkopf“ und davor mußten wir leider erst einmal anständig hinunter zur sogenannten „Sattellage“, um dann von dort wieder einem wunderschönen Serpentienen-Trampelpfad hinauf zu folgen, um letztlich auf dem „Staufenkopf“ zu stehen und eine grandiose Aussicht über das Kinzigtal und Schenkenzell zu genießen. Außerdem stand hier die Suche nach dem Geo-Cache auf dem Programm und die 4 Punktebesten aus dem Quiz machten sich auf die Suche. Als aber nach ein paar Minuten niemand etwas fand, mußte der Wanderführer noch einen kleinen Tipp geben, um das Suchgebiet einzugrenzen. Und siehe da; Arno war derjenige, welcher den „Schatz“ zuerst fand – und damit zum heutigen Tagessieger gekürt werden konnte.
Jetzt wurde auch eine der letzten Überraschungen der heutigen Wanderung bekannt gegeben, nämlich das Ziel: das Hotel Waldblick in Schenkenzell. Allerdings stand davor noch ein fast alpiner und sehr steiler Abstieg im Weg, den aber zum Glück alle Mitwanderer überraschenderweise gut und unverletzt überstanden. Dann mußten wir noch einen Bogenplatz im Wald durchqueren, was wir aber auch überraschend gut bewerkstelligten, bevor es am Waldrand entlang, mit herrlicher Aussicht auf Schenkenzell weiter ging und wir an einer schönen, größeren Holzliege die letzten Gruppenbilder des heutigen Tages machten.
Ab hier wußte auch Werner wieder, wo er war und die letzten Meter hinunter zur Kirche und dann zum Waldblick waren überraschend einfach. Bei Wurstsalat, Vesperplatte oder Flammkuchen endete dann eine Überraschungswanderung, die hoffentlich allen Beteiligten genauso gut gefallen hat, wie uns Wanderführern. 🙂
Und hier die letzte Überraschung für heute – die Tour zum Nachwandern auf OutdoorActive.